Donnerstag, 16. Mai 2024

Kurzer Nachtrag zur Auffahrtsreise, im letzten Beitrag vom 11. Mai hatte ich ja über den komplizierten Versuch berichtet, in Wien beim Kundendienst der ÖBB zumindest den Preis für die Platzreservation unseres ausgefallenen Zuges RJX 160 zurückerstattet zu bekommen.
Nun, die angekündigte Bestätigungsmail (ca. 15′ nach Abgabe meines Begehrens) ist zwar nie bei mir angekommen, nichtsdestotrotz fand ich bereits am darauffolgenden Mittwoch 15. Mai auf meinem Konto eine Gutschrift über € 6.50 von der ÖBB ohne weiteren Kommentar, somit hat die Kundendienstmitarbeiterin in Wien immerhin meine Kontonummer nichtig eingegeben….

Samstag, 11.05.2024

Um 04.30 ertönten die Wecker und wir machten uns bereit für unsere lange Heimreise. Morgenessen gibts um diese Zeit im Hotel noch nicht, doch ich hatte für uns im RailJet nach Zürich zwei Plätze im angrenzenden Erstklassabteil zum Speisewagen gebucht, unsere Kulinarische Versorgung sollte also für die ganze Heimreise sichergestellt sein, sollte….
Mit dem Tram fuhren wir kurz nach halb Sechs vom Rand der Donau wieder hoch zum Hauptbahnhof. wo wir gegen 05.50 ankamen. Es war schon viel Betrieb, Nachtzüge liefen ein, aber unser RailJet nach Zürich (planmässige Abfahrt 06.08) bekam auf der Abfahrtsanzeige noch kein Abfahrtsgleis zugeordnet. Dafür verkündete aufs Mal eine Laufschrift auf Slowakisch irgendwelche Informationen zu unserem RJX 160. Am Informationsschalter bekam Tinu dann die Auskunft, dass unser Zug tatsächlich ausfalle und wir per Bus über die Donau zum Bahnhof Bratislava-Petržalka und ab dort weiter Richtung Wien fahren sollen. Draussen an der Bushaltestelle war jedoch leider kein Ersatzbus nach Petržalka aufindbar. Blödes Gefühl, wenn man gleich zum Start einer längeren Reise schon stehen gelassen wird und niemand so richtig sagen kann, warum eigentlich und wie es jetzt konkret weiter geht. In der Not testete Tinu seine neue Bolt-App, Bolt ist ein Taxidienst ähnlich wie Uber, und auf dem Bahnhofvorplatz kurvten geade einige Wagen mit dem Schriftzug dieser Firma rum. Tatsächlich ging es keine zwei Minuten, bis uns einer der Fahrer einsteigen liess und uns über die Donau und streng nach Navi wohl über den kürzesten Weg, deshalb jedoch durch Quartierstrassen mit 30er-Zonen zum Bahnhof Bratislava-Petržalka fuhr, wo wir etwa um 6.15 eintrafen. Auch hier am Perron weit und breit kein RailJet in Sicht, dafür nun an den Monitoren eine Ausfallmeldung bis Zürich. Und die zweite schlechte Nachricht war, dass der planmässige RegioExpress nach Wien, der uns dort vielleicht noch auf passende Anschlusszüge gebracht hätte, kurz vorher um 6.11 abgefahren ist. Also mussten wir uns einen Plan B zurechtbasteln. Ab Wien war die nächste Direktverbindung nach Zürich zwei Stunden nach unserem vorgesehenen Zug, Tinu suchte und fand in der ÖBB-App trotz starkem Passagieraufkommen noch zwei Plätze für uns in der Business-Klasse des RJX 162 und reservierte diese sofort. Von Bratislava bis Wien hatten wir bis dahin zwei Fahrmöglichkeiten mit einem RegioExress, wir nahmen die frühere, hatten somit in Wien fast eine Stunde Zeit zum Umsteigen, wo wir erst mal zmörgeleten, nachdem wir noch versucht hatten, wenigstens die ursprüngliche Platzreservation erstattet zu erhalten, was aber vorderhand an der übertriebenen Bürokratie für einen solchen simplen Fall scheiterte. Meine Bankkontonummer hat die ÖBB jedenfalls, ich warte mal, was passiert…* Dafür war dann immerhin das Business-Abteil im RailJet sehr gediegen, der dritte Sitz wurde nicht beansprucht, und so konnten wir uns breit machen und die Heimreise wenigstens ab Wien richtig geniessen. Auch wenn nicht direkt an den Speisewagen grenzend, wurden wir dennoch von dessen Personal sehr gut umsorgt und versorgt. Die einzige Verspätung von etwas über 10 Minuten wurde – wen wunderts – auf deutschem Gebiet zwischen Salzburg und Kufstein eingefahren, bis Buchs wurden paar Minuten zurückgewonnen, den Rest tilgte der SBB-Lokführer ab Buchs mit sportlicher Fahrweise, so dass wir in Zürich fast rechtzeitig eintrafen und nur drei Gleise hinüber zum direkten Anschluss-IC nach Bern umsteigen konnten. In Bern trennten sich dann unsere Wege, für Tinu reichte es noch an den YB-Match, ich fuhr via Thun nach Uetendorf, wo mein Velo auf mich wartete und mich auf der letzten Etappe übers Feld rüber nach Uttigen begleitete.
* siehe nachfolgenden Beitrag

Freitag, 10.05.24

Den letzten ganzen Tag unserer diesjährigen Auffahrtsreise hatten wir für Bratislava eingesetzt, daraus ergab sich ein bunt gemischtes Programm. Erst mal etwas ausschlafen, dann gab es ein feines Zmorge in einem Café, danach machten wir mal einen auf Sightseeing, besuchten um die Ecke die Martins-Kathedrale und die Burg, anschliessend per Trolleybus ein Kriegsdenkmal und dann unten in der Stadt noch die sehenswerte blaue Kirche. Anschliessend stand das Eisenbahnmuseum auf dem Programm, allerdings gerieten wir auf dem Weg dorthin in ein Tram der falschen Fahrrichtung und landeten deshalb erst mal auf der falschen Donau-Seite. Da wir schon mal im Tram sassen, erhärtete sich der Plan, noch gleich alle Tramlinien abzufahren, doch zunächst gings mal zurück in die andere Richtung zum Eisenbahnmuseum, welches wir dann ab einer Tramstation über diffuse Schleichwege mit mehreren Gleisüberquerungen, die uns das Suchprogramm vorgegeben hatte, tatsächlich erreichten. Nebst ein paar aufgearbeiteten Fahrzeugen und diversen Rostlauben gab es aber nicht viel zu sehen, weshalb wir uns nach einem kurzen Gang übers Gelände am Rande des Rangierbahnhofs Bratislava Vychod auf die letzte Mission konzentrierten. Bis um etwa halb Sieben schafften wir es tatsächlich, alle Linien abzufahren, konnten sogar noch zu einem Bier in einer Endstation beim Bahnhof Nové Mesto, wo wir morgen auch noch durchfahren werden. Dabei konnten wir im Verlauf des Nachmittags auch in mehreren alten Tatra-Trams mitfahren, die bald von der Bildfläche verschwinden werden.
Znacht gabs dann in der Fussgängerzone der Innenstadt nahe des Hotels, mit einem leckeren Simmental-Steak und Beigemüse liessen wir den Abend ausklingen. Zurück im Hotelzimmer packten wir dann das Meiste schon zusammen, danach gings früh ins Bett, denn wir müssen ja morgen auch früh raus.

Donnerstag, 09.05.24

Wir verliessen unsere komische Hotelunterkunft mit allem Gepäck, allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob auf der Schwarzgranbahn heute überhaupt Züge verkehren würden, denn wir hatten nur Informationen auf Slowakisch, wo unter anderem von Mindestteilnehmerzahlen für die Fahrten die Rede war. Allerdings wollten wir nach Möglichkeit zumindest einen der umgesiedelten Triebwagen der Waldenburgerbahn aufspüren, egal ob fahrend oder stehend. Mit einem Bus ab Brezno Bahnhofplatz fuhren wir etwa 20 Minuten nach Cerny Balog, wo sich der Bahnhof und das Museum der Bahn befindet. Als wir dort ankamen, stiegen auch gleich mehrere Schulklassen aus einem Reisebus aus, die Mindestzahl an Passagieren war schon mal sicher erreicht. Nach dem Kauf unserer Billette konnten wir unser schweres Gepäck gleich im Stationsbüro deponieren. Nun hatten wir noch genügend Zeit, die dort abgestellten Waldenburger Fahrzeuge aus allen Winkeln zu begutachten und zu fotografieren. Die erste Fahrt des Tages ging um 10.00 im Schneckentempo über holpriges Gleis nach Šánske, einer Ausweiche etwa 5 km weiter talabwärts. Dort hat es einen Unterstand und einen Spielplatz, nach etwa 15 Minuten Aufenthalt ging die Fahrt schon wieder zurück. Die Schulklassen hatten nun schon genug, doch wir wollten noch die Fahrt talaufwärts auf dem Streckenast nach Dobroc auch mitmachen. Diese Strecke ist weitherum bekannt, weil sie ausgangs Cerny Balog entlang der Tribüne am Rande des Spielfelds durch ein kleines Fussfallstadion führt. Sie endet jedoch in Dobroc ganz abrupt nach einer Ausweiche ohne viel weitere Infrastruktur. Zurück in Cerny Balog hatten wir nun alles befahren, was es heute zu befahren gab, so konnten wir unseren Plan anpassen und zwei Stunden eher nach Bratislava weiterreisen. Zuvor hatten wir aber noch genügend Zeit, bei einer lokalen Spezialität und einem Bier die warmen Sonnenstahlen im Perron-Beizli zu geniessen. Später fuhr uns der Lokalbus wieder zurück nach Brezno, wo wir nicht lange auf den Dieseltriebwagen nach Banská Bystrica warten mussten. Von dort aus hatten wir von unterwegs zwei Plätze im Erstklasswagen im Schnellzug für die dreieinhalbstündige Fahrt nach Bratislava reserviert. Wir genossen die Fahrt in den bequemen Sesseln, hinaus aus den Bergen ins ebene Land, nach Bratislava, wo wir kurz nach 20 Uhr eintrafen. Schnell war das Tram hinunter zur Donau gefunden, nicht so schnell das passende Billett. Nach einigen Versuchen brachten wir doch noch eine 24 Std-Karte aus den Automaten. Wir logieren hier zwei Nächte im Hotel Radisson Park Inn am Donauufer. Danach reichte es noch für ein Znacht bei einem Italiener im Umfeld des Hotels.

Mittwoch, 08.05.2024

Heute ist in der Slowakei Feiertag, morgen (bei uns zuhause Auffahrt) dafür nicht. Das kam uns fahrplantechnisch zugute, indem wir heute mehrere Züge nutzen konnten, die an Werktagen sonst nicht verkehren würden. Nach einem feinen Zmorge im Hilton nahmen wird für den Weg zum Hauptbahnhof Kosice noch einmal ein Tram, denn unsere 24-Std-Karte vom Vortag war noch gültig. Mit dem Tatran-Express gings in etwa einer halben Stunde nach Margecany. Hier erschien wenige Minuten später ein Dieseltriebwagen, welcher uns dann etwa drei Stunden lang durch die Wälder des Nationalparks Niedere Tatra hinüber ins Tal des Hronec und bis nach Brezno fuhr. An dieser Bergstrecke hat es sogar eine Gleisspirale, die halb in einen Kehrtunnel gelegt ist! In Brezno hatte ich ein etwas komisches Hotel gebucht, das einem Automuseum angegliedert ist aber den Vorteil hat, nahe des Bahnhofs gelegen zu sein. Hier in der Provinz ist die Verständigung an der Hotelreception etwas schwieriger, doch händeringend und mit Hilfe eines Google-Übersetzers erhielten wir dann doch das gebuchte „Superior“-Zimmer, eigentlich eine Zweizimmer-Suite mit recht spartanischer Einrichtung, aber zu einem Preis von unter 100€.
Wir hatten noch etwas Zeit, um angelaufene Dinge zu erledigen, doch kurz nach 16 Uhr begaben wir uns erneut zum Bahnhof, um das zweite Highlight des Tages in Angriff zu nehmen. Mit einem Schienenbus, genannt „Brotbüchse“ fuhren wir hinauf in die Berge und über einen offenen Pass bis nach Tisovec. Beidseits des Passes hat es zwei längere Zahnstangen-Abschnitte im Gleis. Unsere „Brotbüchse“ schaffte diese aber auch ohne Zahnrad, die Zahnstangen werden noch für einen ab und zu verkehrenden historischen Dampfzug verwendet. Wendezeit in Tisovec war nur vier Minuten, und entgegen unserer Erwartung mussten wir sogar noch in ein anderes gleichartiges Fahrzeug umsteigen. Kurz nach der Abfahrt öffnete uns der Zugbegleiter den hinteren Führerstand, so dass wir die spektakuläre Strecke über die zwei Zahnstangenabschnitte und mehrere Viadukte von dort aus geniessen konnten. Vielen Dank dafür, liebe Kollegen von der ZSSK!
Zurück in Brezno mussten wir nicht lange mach einem Restaurant fürs Znacht suchen, das einzige in der Nähe befindet sich hier im Haus, hatte aber nur bis 20.00 offen. Den rest des Abends verbrachten wir mit der Planung des morgigen Tages, wo es zu den Waldbahnen rund um Cierny Balog gehen soll.

Dienstag, 07.05.2024

Nach dem letzten Morgenessen im Hotel Europa ging es heute ab Poprad weiter, etwas über 110 km nach Kosice, dem östlichsten Punkt unserer Reise. Die Verspätung beeinflusste unser Programm nicht, wir hatten genug Zeit und keine Anschlüsse. Ein paar Minuten zu Fuss vom Bahnhof weg konnten wir bereits mittags im Hotel Double Tree/Hilton einchecken. Wir deponierten nur rasch unser Gepäck im Zimmer, um anschliessend bei einsetzendem Regen auf der Suche nach Kaufmöglichkeiten für Tageskarten und richtigen Abfahrtsstellen von Trams und Bussen längere Zeit unten am Hauptplatz und rund ums Hotel umherzuirren. Schliesslich hatten wir unsere Infos und Tickets beisammen, nur waren jetzt die passenden Trams schon abgefahren. Wir elenden Anfänger! Also wendeten wir halt ungefähr Plan E an und fuhren erst mal mit einer Buslinie hinaus vor die Stadt, wechselten dort auf eine Überland-Tramlinie, die zu einem grossen Stahlwerk (U.S. Steel) etwa 15 km südlich von Kosice führt, und vornehmlich dem Personaltransport dorthin dient. Von der Endschlaufe der Linie führen dann mehrere Buslinien auch noch ins riesige Werksgelände hinein, die jedoch nur von den Mitarbeitern benützt werden können. Mit einem der nächsten Trams fuhren wir wieder zurück in die Stadt, um dann über den Rest des Nachmittags mit geschickten Kombinationen der Umsteigeorte bis zum Schluss die meisten fahrplanmässig befahrenen Tramlinien Kosices abgefahren zu haben. Highlights waren dabei der veritable Tram-Kreisel in einem Aussenquartier, der mit vier Zu- und Wegfahrten einspurig im Gegen-Uhrzeigersinn befahren wird, sowie die paar wenigen noch eingesetzten alten Tatra-Trams.
Fürs Znacht gings wieder mal in ein Steakhouse, nicht ganz so lecker wie dasjenige in Olomouc, aber dennoch empfehlenswert.
Morgen am 8. Mai ist hier im Land Feiertag, was gut ist für uns, weil da Züge verkehren, die sonst nicht verkehren; vielleicht wird es auch schlecht sein, falls es deshalb ein erhöhtes Verkehrsaufkommen geben sollte, wir werden sehen…

Montag, 06.05.2024

Heute konnten wir unser schweres Gepäck mal im Hotel lassen, denn wir sind hier gleich für zwei Nächte untergebracht, weil: Der ganze heutige Tag war nämlich den Schmalpurbahnlinien der Hohen Tatra gewidmet, und so blieben wir eben in Gegend. Eigentlich wollten wir hier in Poprad um 9.36 Richtung Strbske Pleso starten, doch der Zug war lange vor seiner Abfahrtszeit schon dermassen besetzt (sagt jedenfalls Tinu, ich habs nicht gesehen war noch beim Wasserkauf), dass wir umdisponieren mussten und als Eisenbahner selbstverständlich den zahlenden Passagieren die Plätze überliessen. So starteten wir vorerst normalspurig mit einem Regionalzug nach Strba. Die Zahnradbahn von dort nach Strbske Pleso war viel weniger gefragt und so fanden wir genug Platz im brandneuen Stadler-Zahnradtriebwagen. In der Sportstation Strbske Pleso gibt es alles, was das Winter- und Sommersportherz begehrt, wir beliessen es beim Wandern und umkreisten den hinter einem Hügel gelegenen See/Pleso von mir gewünscht im Uhrzeigersinn bei kühlem aber bestem Wetter. Später gings weiter nun mit der Schmalspurbahn von der anderen Seite, wobei wir erst im Zug erfuhren, dass nach zwei Stationen wegen Bauarbeiten schon wieder Schluss ist und wir dann bis Stary Smokovec auf einen Bus umsteigen mussten. In Stary nahmen wir die obere Linie nach Tatranská Lomnica. Ab dort fahren am Wochenende einzelne Normalspur-Züge wieder runter nach Poprad, montags leider nicht. Da die Mitttagszeit schon fast vorüber war, gönnten wir uns in einer bahnhofsnahmen Pizzeria eben eine Pizza und ein Bier. Danach fuhren wir zurück nach Stary Smokovec, inzwischen waren die Streckenarbeiten beendet und wir konnten mit dem direkten Anschlusszug gleich weiter zurück nach Strbske Pleso fahren, diesmal auf Schienen. Und weil es uns so gut gefiel (tolle Ausblicke vom Zug ins weite Land hinaus bzw. an die schroffen Felsen des Tatragebirges), fuhren wir nochmals auf Zahnrad hinunter nach Strba und, inzwischen im Regen, gleich wieder hoch, dann weiter nach Stary Smokovec und schliesslich noch über den letzten von uns noch nicht befahrenen Abschnitt zurück hinunter nach Poprad. Zum besseren Verständnis des ganzen Netzes hier noch ein Link zu einem Streckenplan in Wikipedia.
Nach der feinen Pizza brauchten wir kein grosses Znacht mehr, suchten was Kleines in der Altstadt, aber fanden die Altstadt in Poprad nicht. So verbleiben wir in einer Bar in der Banlieue bei einem Ceasars Salad bzw. einem Burger und waren dann rasch wieder im Hotel, um „Büro zu machen“…

Sonntag, 05.05.2024

Nach dem Aufstehen genossen wir im schicken Hotel Theatre ein feines Morgenessen, bevor wir uns wieder auf den kurzen Fussweg zurück zum Bahnhof Olomouc/Olmütz machten. Dort bestiegen wir einen Dieseltriebwagen, angeschrieben mit Ostrava, von uns zur Mitreise gedacht bis Krnov. Das sonst schon abenteuerliche Programm erhielt nun noch weitere Würze, als uns die Zugbegleiterin ankündigte, dass wir dann zwischen Beroun und Bruntal auf Bahnersatzbusse umsteigen müssten, was uns zuerst anschlusstechnisch etwas beunruhigte. Ein Blick auf Fahrplan und Karte zeigte uns dann jedoch, dass sich dies wohl ohne grössere Verspätungseinflüsse machen liess. So war es dann auch, die beiden Busse konnten über die Landstrasse die Fahrzeiten der Züge fast halten, die angefallenen paar Minuten ab Bruntal wurden später beim planmässig längeren Aufenthalt in Krnov wieder abgebaut. Auch unser Anschlusszug nach Tremesná ve Slezsku wartete natürlich, er bestand aus zwei zweiteiligen Schienenbussen. Dort angekommen wechselten wir direkt auf die 760mm-Schmalspurbahn nach Osoblaha/Hotzenplotz, eine Ortschaft knapp an der Polnischen Grenze. Eine frisch revidierte Diesellok mit einem Personenwagen fuhr uns auf der kurvenreichen Strecke dorthin. Als Tinu dem Zugpersonal ankündigte, dass wir anderthalb Stunden später mit dem selben Züglein wieder zurückfahren würden, durften wir unser schweres Gepäck zum Zwischenlagern im Dienstabteil der altehrwürdigen Diesellok abgeben. Was macht man nun anderthalb Stunden lang in einem abgelegenen Kaff, nachdem man das Züglein schon von allen Seiten fotografiert hat? Wir entschlossen uns dazu, kurz über die nahe Grenze zu Polen zu gügslen, fanden zudem auch noch einen ausgeschilderten Rundweg, den wir teilweise nutzten und fügten so unserem Reiseplan noch kurzspitz ein weiteres Land hinzu, indem wir nun auch noch eine Runde von paar Hundert Metern über die Felder von Pomorzoviczki in Polen gewandert sind. Zurück am Bahnhof Osoblaha verdrückten wir noch unsere Sandwichs und konnten vor der Abfahrt unser Gepäck wieder behändigen. Im gut besetzten Wagen reisten wir zurück nach Tremesná und mit dem Schienenbus wieder nach Krnov. Dort wartete ein bereits ein ebenfalls sehr gut besetzter Triebwagen Richtung Ostrava-Svinov auf uns, der uns in einer knappen Stunde dorthin fuhr. Nun kam noch das Highlight des Tages (und dabei praktisch alles mit nur kleinsten Abweichungen fahrplanmässig): Für die letzte heutige Etappe nach Poprad-Tatry, knapp 4 Stunden Fahrt hinein in die Slowakei, hatte ich uns zwei Sessel in der Premium-Klasse eines LEO-Express gebucht. Wir liessen uns in den mehrfach verstellbaren Sitzen mit grossem Fussraum verwöhnen, denn im Fahrpreis von umgerechnet ca. Fr. 36.- waren zudem alle Getränke (davon max. 2 alkoholische, für uns also Bier…) sowie eine Mahlzeit mit Dessert inbegriffen. Wir hatten also die 4 Stunden immer etwas zu tun. Zwischen Bohumin und Třinec schrammten wir nochmals hart an der Grenze zu Polen auf der anderen Seite des Flüsschens Olza entlang, was mein Handy bzw. die Swisscom bzw. deren polnischer Partner öfter dazu veranlasste, mir unnötige „willkommen in Polen…“-SMS zu übermitteln. Als wir dann Slowakisches Gebiet erreichten, nahm die Zahl der Baustellen am Bahnkörper erheblich zu, doch der Fahrplan unseres Zuges war so gelegt, dass mit zwei oder drei längeren Aufenthalten auf grösseren Zwischenbahnhöfen die vorher eingefahrene Verspätung jeweils wieder eliminiert werden konnte. Als wir in Poprad eintrafen, dämmerte es schon, unser Hotel Europe liegt direkt am Bahnhofplatz, es ist gelinde gesagt leicht unmoderner, als was wir in Olomouc hatten, aber wir haben immerhin ein recht grosses Zimmer für die hier geplanten zwei Übernachtungen erhalten. Auch morgen befahren wir wieder Schmalspurbahnen, diejenigen der Hohen Tatra.

Samstag, 04.05.2024

Da heute die Sonne viel mehr schien als gestern, verschoben wir unsere Abreise nach hinten und machten nochmals eine ähnliche Tour durch das wirklich herzige Städtchen Cesky Krumlov, wie gestern Abend. Natürlich hatte es dafür heute auch viel mehr Publikum… Trotzdem genossen wir auch ein paar ruhige Momente unten an der Moldau, machten sehr viele Fotos und landeten schliesslich in einem Restaurant am Hauptplatz bei einem feinen Ceasars Salad und einem weiteren Pils.

Am frühen Nachmittag wuchteten wir unser Gepäck wieder hoch zum Bahnhof, wo wir nach kurzer Wartezeit, den einzigen Intercity bestiegen, der diese Strecke täglich bedient. Da der Bahnhof Cesky Krumlov nur über zwei Gleise verfügt und zwischen der Ankunft und Rückfahrt des InterCitys noch eine Kreuzung der GW-Train Regiozüge stattfindet, muss der IC während seiner zweistündigen Wendezeit auf einen Nachbarbahnhof ausweichen, wo die Lok, eine Diesellok Typ „Taucherbrille“ den Zug umfahren kann.
Wir machten es uns im kombinierten Erstklass-/Spiesewagen gemütlich, wurden bis Prag mit weiterem Pils sehr gut bewirtet. Ab Budweis (Ceske Budejovice) wurde die Diesel- durch eine Elektrolok ersetzt, danach ging es nach der holprigen Nebenstrecke nun in zügigem Tempo Richtung Hauptstadt.

In Prag hatten wir direkten Anschluss mit einem der gelben RegioJet-Züge zu unserem heutigen Ziel Olomouc, nochmals gut zwei Stunden weiter östlich. Auch hier gab es gemütliche Fensterplätze in der Komfortklasse, die erstaunlicherweise als 2.Kl. gezeichnet ist. In Olomouc waren es dann nur noch paar Hundert Meter zu Fuss zum Hotel Theatre, modern und grosszügig eingerichtet. Also der, der die Hotels auswählte, hatte bis jetzt ein gutes Händchen…
Zum Znacht hatte Tinu schon vorgängig in einem (DEM!) Steak Restaurant reserviert. Wir wurden nicht enttäuscht und genossen zum Schluss des Tages ein lecker feines Bisschen Fleisch mit allem Beigemüse. Zurück im Zimmer guckten wir aus aktuellem Anlass noch den Film unserer Reise nach Nordwest-USA im August 1995, Nostalgie pur!

Freitag,03.05.2024

Die heutige Etappe war zwar relativ kurz, dafür sehr abenteuerlich. Es ging nämlich weiter mit der Mühlkreisbahn. Das ist eine Nebenlinie der ÖBB, startend im Bahnhof Linz Urfahr, „zufällig geplant“ nur zwei Häuserblocks von unserer Unterkunft entfernt. Das spezielle an dieser Linie ist, dass vor einigen Jahren die Schienenverbindung zum restlichen Netz wegen einer baufälligen Brücke über die Donau gekappt wurde. Seither ist sie ein Inselbetrieb, sämtliche Fahrzeuge, und das sind doch einige Triebwagen, müssen per Strassentransport überführt werden. Ausserdem besteht auf der Ausfahrt des Bahnhofs Urfahr eine niveaugliche Kreuzung der Normalspur mit dem 90cm-Gleis der Pöstlingbergbahn welche wir gestern von der anderen Seite befahren hatten. Die Strecke der Mühlkreisbahn hingegen führt zuerst einige Kilometer der Donau entlang, bevor sie dann kurven- und steigungsreich Richtung Norden abbiegt und durch die lieblichen Landschaften des Mühlkreisviertels bis zur Ortschaft Aigen-Schlägl führt. Nun begann das Abenteuer, denn ab hier ist per öV kaum ein Weiterkommen Richtung Tschechische Republik, wo wir eigentlich hinwollten. Also hatte Tinu vorgängig ein Taxi organisiert, doch von diesem war nach Ankunft in Augen-Schlägl leider nichts zu sehen. Ein kurzer Rückruf zeigte, dass man sich im Datum geirrt hatte, keine fünf Minuten später bog das Taxi in Form eines privaten weissen Teslas auf den Bahnhofplatz ein. In rasanter Fahrt ging es zuerst durch dichten Wald, der früher den Eisernen Vorhang bildete, über die Grenze nach Tschechien und paar wenige Kilometer weiter zu einer Fähr-Anlegestelle am Lipno-Stausee. Kurz vor halb Zwölf wurden wir dort in der Pampa, im Nichts abgesetzt und sollten hier auf eine Fähre warten, die um 12 Uhr kommen sollte. Das Wetter und der auch anwesende Hochnebel führten schon dazu, dass man sich hier draussen etwas verloren vorkam, zumal sich diesseits und jenseits des Sees nichts Weiteres zu bewegen schien. Doch kurz vor Zwölf sah man drüben ein Auto, das sich bewegte, und etwas später die Kleinfähre, welche nun die Anlegestelle verliess. Zehn Minuten später legte sie an unserer Seite an und wir konnten für wenige Kronen übersetzen. Auf der anderen Seite wartete ein weiteres Taxi auf uns, dessen Fahrerin uns die etwa sieben Kilometer bis zum nächsten Bahnhof fuhr. Dort hatten wir noch viiel (Reserve-)Zeit, um zum Beispiel etwas Zmittag zu picknicken, bis wieder mal ein Zug fuhr. Der knallbunte Triebwagen des privaten Anbieters GW-Train brachte uns bis nach Cesky Krumlov, unserem Tagesziel. Nun ging es zu Fuss noch paar Minuten hinunter in die Stadt, wo wir unser Zimmer im Hotel Bellevue beziehen konnten. Nach kurzem Einrichten zog es uns ins liebliche Städtchen, welches ähnlich wie Bern in einer Flussschlaufe liegt, hier fliesst aber die Moldau. Überragt wird das ganze von einem Schloss mit einem brückenartigen Anbau, den man auch begehen kann. Unterwegs gönnten wir uns unser erstes Pilsner, später gabs auch das Znacht in einem altehrwürdigen Kellergewölbe in der Altstadt.

Neustart

So, es ist höchste Zeit, einen Relaunch meiner Reiseberichts-Seite zu wagen.
Wir beginnen mit der Auffahrtsreise 2024 nach Tschechien und der Slowakei.

Donnerstag, 02.05.2024

Unsere diesjährige Auffahrtsreise startet

Da wir bei der Planung immer nur ab Bern planten, war mir erst letzte Woche aufgefallen, dass ja meine S-Bahnen baustellenbedingt momentan in Uttigen gar nicht fahren. Ich hätte mich auf einen Bus-Bus-Bahn-Marathon nach Bern mit etwa einer halben Stunde früherer Abfahrtszeit einlassen müssen, was ich pragmatisch umschiffte, indem ich mein Gepäck aufs Velo lud, damit nach Uetendorf radelte, von dort mit der S4 nach Thun fuhr und dann gleich in den vorgesehenen IC nach Zürich umstieg. In Bern stiess Tinu mit zwei Bechern Kaffee dazu. In Zürich hatten wir ebenfalls genügend Umsteigezeit zum EC99 nach München einberechnet, was einen kleinen Botengang zu Kollegen von Tinu sowie Proviantkauf in der Migros für den weiteren Verlauf der Reise erlaubte. Unser EC war bis etwa Memmingen pünktlich unterwegs, nicht einmal eine heutzutags zu befürchtende Grenzkontrolle in Bregenz oder Lindau störte den planmässigen Verkehr. Doch danach wurde er von der DB regelrecht verbummelt, so dass wir in München mit etwa 20′ Verspätung eintrafen, just zur Abfahrtszeit unseres geplanten Anschlusszuges nach Passau, den wir noch gerade ausfahren sahen. Zum Glück hatten wir einen Plan B, indem wir 20 Minuten später den RE nach Regensburg nahmen, dort erreichten wir den selben IC nach Linz, den wir in Passau bestiegen hätten. Er war seinerseits etwa 15 Minuten verspätet unterwegs, DB halt… Einzig ein kleines tarifarisches Problem hatten wir noch zu lösen bzw. dem Zugspersonal zu beichten, welches allerdings vom IC-Zugchef sehr kollegial behandelt wurde. In Linz angekommen, fuhren wir mit dem Tram über die Donau zu unserem Hotel „arte“. Rasch das Gepäck deponiert, danach erklommen wir mit der Pöstlingbergbahn noch den gleichnamigen Hausberg von Linz, genossen dort oben die Aussicht über die Stadt im Abendlicht. Das auch oben geplante Nachtessen holten wir aber mangels passendem kulinarischen Angebot auf dem Hoger nach der Talfahrt in der Innenstadt von Linz nach, und zwar in der „Huberei“, lecker.

Freitag, 18.10.2019

Zell am See – Bischofshofen – Salzburg – Lamprechtshausen – Ostermiething – Salzburg

Als ich heute aufstand, hing dicker Nebel über Zell und dem See und den umliegenden Bergen. Das Frühstück im „Grünen Baum“ war vorzüglich und ich genoss es, nicht so früh losfahren zu müssen. Als ich später den Ort mit dem Zug verliess, begleitete der Nebel uns noch ein paar Kilometer, bevor die Sonne wieder zum Vorschein kam, gerade richtig zur spektakulären Streckenführung im Tal der Salzach vor Schwarzach-St. Veit.
Weiter gings über Bischofshofen nach Salzburg, wo ich mein Gepäck erst mal in einem Schliessfach unterbrachte. Dann besorgte ich mir am Schalter eine Tageskarte für die Salzburger Lokalbahn (meinte ich), welche ich nun vollständig zu befahren gedenkte. Sie besteht aus der Linie S1 von Salzburg nach Lamprechtshausen und einer Zweiglinie S11 von Bürmoos nach Ostermiething, wobei hier die letzten Kilometer ab der ursprünglichen Endstation Trimmelkam erst kürzlich neu gebaut wurden. Entsprechend präsentiert sich der neue Endbahnhof am Dorfrand von Ostermiething als moderner öV-Hub mit Anschlüssen zu/von einigen Buslinien.
In Lamprechtshausen übersprang ich einen Takt und holte mir in einem nahen Laden meinen Lunch in Form eines Sandwichs, bevor es zurück nach Bürmoos ging. Dort hatte ich Zeit, einige Triebwagen dieser Bahn zu fotografieren, dort bemerkte ich auch, dass meine „Tageskarte“ wohl nicht für die Stichstrecke galt, der Kollege am Schalter hatte mich wohl falsch verstanden, ich kann halt nicht so gut Österreichisch 😉 Also musste ich die Weiterfahrt im nächsten Zug halt dazu lösen, das war kein Problem, denn die Züge sind fast alle begleitet. In Ostermiething konnte man ein paar hundert Meter von Bahnhof weg mitten auf dem freien Feld gute Streckenfotos machen, und da jeder Zug leer zum/vom Depot Trimmelkam überführt wurde, gabs in der einen Stunde, wo ich dort war, doch ziemlich Betrieb. Zurück in Salzburg holte ich mein Gepäck und fuhr dann mit einem Trolleybus in die Nähe des Hotels Mercure, wo ich wenig später mein modernes Zimmer bezog.

Donnerstag, 17.10.2019

Kufstein – Wörgl – Zell am See – Krimml – Zell am See

Mit Regionalzügen fuhr ich heute bei meist bestem Wetter Weiter über Wörgl nach Zell am See, wo ich noch vor dem Mittag eintraf. Nicht weit vom Bahnhof hatte ich ein Zimmer im Hotel Grüner Baum gebucht, allerdings war ich noch etwas früh dran. Wohl dank dem Umstand, dass die Nebensaison gerade zu Ende geht, konnte ich wider Erwarten mein Zimmer bereits beziehen. Wenig später war ich schon wieder am Bahnhof und bestieg einen Zug der schmalspurigen Pinzgauer Lokalbahn, welcher mich bis zur Endstation der Strecke in Krilmml brachte. Dort war nicht viel los, denn der Bahnhof befindet sich weitab des Ortes. Allerdings konnte ich hier nach kurzem Fussmarsch bei bester Sonne einige Streckenaufnahmen der abfahrenden und ankommenden Züge machen. Auf der Rückfahrt machte ich noch einen kurzen Zwischenhalt in Mitttlersill. Ab hier fahren die Züge in einem dichteren Takt bis Zell am See. Mit dem nächsten Triebwagen gings bis Tischlerhäusl, wo die Werkstatt der Bahn steht. Hier sind auch einige übernommene Triebwagen der Mariazeller Bahn abgestellt, die später aufgearbeitet werden sollen. Ein Zwischenwagen ist bereits in Betrieb. Diesen benützte ich dann nach meiner Besichtigung für den Rest der Rückfahrt nach Zell. Auch hier war am Abend eher Tote Hose, nach einigem Herumstreunen fand ich doch noch ein Restaurant, wo es ein feines Bitzli Fleisch gab.

Mittwoch 16.10.2019 (Teil 2)

Es folgt nun weit im Nachhinein die Nacherzählung aus Erinnerung über die Fortsetzung der Reise…
(das Notebook wurde übrigens auf seine Grundeinstellungen zurückgestellt und ist wieder funktionstüchtig, die Daten waren allerdings verloren)

Bis zum letzten Sonnenlicht harrte ich aus, denn es gab einiges zu sehen, darunter ein paar interessante Zugsbespannungen. Platzhirsch ist Lokomotion mit einem eigenen Depot und vielen abgestellten Loks im markanten Zebra-Look. Daneben machen aber auch Züge von DB-Cargo, ÖBB und TXL hier Zwischenhalt, viele erhalten eine Schiebelok, um die Steigungen am Brennerpass zu bewältigen. Schmunzeln musste ich über das Schild am Personaleingang zu den Büros von DB-Cargo, deren Lokführer sich offiziell als „Hochgebirgslokführer“ betiteln. Wenn das so ist, dann bin ich ab sofort auch Hochgebirgsfahrdienstleiter 😉
Bevor die Dämmerung ganz einsetzte, machte ich noch ein paar Bilder an der Innbrücke von der Festung und nach einem ersten kurzen Rundgang im Städtchen gings für eine kurze Ruhepause zurück ins Hotel. Als mich dann der Hunger plagte, war ich rasch zurück über den Inn, doch leider war die Auswahl an offenen Gaststätten nicht gerade überwältigend. Schliesslich landete ich im „Hans im Glück“, einem Burgerrestaurant mit Birkenwald-Interieur. Ich bestellte ein „Abendmahl“, eine Combo aus Drink, Burger nach Wahl und Salat, was sehr mundete. Auf dem Rückweg zum Hotel versuchte ich auf der Innbrücke auch noch ein paar Nachtfotos von der Festung.
Dann nahm das Desaster mit meinem Notebook seinen Lauf. Bei sehr dürftigem WLAN im Hotel wurde dem Gerät ein grosses Update aufgezwungen, aus dem es nicht wieder herausfand, obwohl ich es die ganze Nacht laufen gelassen hatte.

Mittwoch 16.10.2019 (Teil 1)

Innsbruck – Kufstein

Schlecht geschlafen letzte Nacht, keine Ahnung warum. Am Bett kanns nicht gelegen haben, das war super bequem. So bemerkte ich auch, dass etwa eine Stunde lang starker Regen ans Fenster prasselte. So war es dann zur geplanten Aufstehzeit auch noch recht düster und nass, was mich zweimal veranlasste, das Aufstehen jeweils um eine halbe Stunde zu veschieben. Als ich das Hotel dann endlich verliess, zeigten sich erste blaue Flecken am Himmel. Ich konnte mir Zeit nehmen, denn auch heute wurden Linie 1 und 3 wie erwartet mit Bussen gefahren, also wandte ich mich noch dem Ostast der Tram-Linie 2 zu. An der Endstation war praktischerweise auch ein Café zu finden, wo es erst mal Capuccino mit Muffin gab. Zurück in der Innenstadt spazierte ich noch ein wenig dem Inn entlang und machte auf einer Brücke paar weitere Bus- und Tramfotos. Inzwischen war es richtig sonnig geworden, so erkundete ich noch den Hauptbahnhof und fand erst jetzt heraus, dass mein Hotel eigentlich direkt durch die hintere Bahnhofunterführung erreichbar gewesen wäre. Dort holte ich gegen 13 Uhr noch meinen eingelagerten Koffer und machte mich dann auf die kurze nächste Etappe nach Kufstein. Mit einem RegioExpress, leider ein übervoller Talent-Triebwagen statt des erwarteten Pendelzuges, ging es in einer Stunde zum Grenzbahnhof. In Kufstein wollte ich schon lange mal den sehr intensiven Brenner-Transitverkehr beobachten. Zuerst checkte ich aber im Hotel Gisela ein, das praktischerweise gleich am Bahnhofplatz liegt. Von meinem Zimmer aus würde ich aufs Gleisfeld sehen, wäre da nicht das Perrondach des Busbahnhofs… Den Rest des Nachmittags verbrachte ich dann in und um den Bahnhof und machte viele, viele Bahnfotos, oft mit der markanten Festung Kufstein im Hintergrund. Bis zum letzten Sonnenlicht……..

Hinweis: hier hat sich mein Notebook am Mittwochabend mitten im Reiseberichtschreiben während eines Updates in eine Endlosschlaufe von Neustart-Zurücksetzen-Neustart usw. verabschiedet. Es ist nun Freitagabend, und ich kann von einer Internet-Station im Hotel aus das Nötige erledigen; Fortsetzung der Berichte folgt…