Freitag, 19.01.2018

Es sollte der längste Flug meiner bisherigen Statistik zufolge werden, ganze 14 Std 10 Minuten waren angesagt. Ich hatte Melbourne-Dubai extra einen Qantas-Flug, der im Codesharing mit Emirates flog gewählt, um auch mal die Business-Class dieser Airline zu testen. Sie ist aber schon einiges weniger feudal als diejenige von Emirates. Zum Beispiel jeweils zwei Sitze nebeneinander gereiht statt Einzel-, oder Doppelsitze zur Auswahl. Immerhin gabs schon zum zweiten Mal innert ein paar Tagen von der Airline ein gratis-Pijama von Qantas, diesmal Langarm/Langbein, ich bin nun also gut ausgestattet. Nach dem Erreichen der Reiseflughöhe wurde noch ein Nachtessen serviert, ich hatte mich tagsüber etwas zurückgehalten und nun entsprechend Hunger. Anschliessend wurde geschlafen und es dauerte zwar etwas, bis ich die richtige Liegesitzeinstellung gefunden hatte, doch dann schlief ich durch bis das Licht am Morgen zum Service des Frühstücks wieder sanft aufgedimmt wurde, also nach knapp 8 Stunden. Sowas wäre in der Eco nie möglich. Wir landeten nach 13 Stunden 20 Minuten sogar vorzeitig in Dubai, frühmorgens um viertel nach Sechs, so dass es nur kilometermässig zum Rekordflug wurde (11’657 km), zeitmässig war ich allerdings vor ein paar Jahren von Singapore nach Zürich noch fünf Minuten länger in der Luft. Bis unser Gate frei wurde musste der Flieger noch einige Minuten in Warteposition, so dass wir dann auf die Minute pünktlich andocken konnten. Gut für mich, denn die Umsteigezeit von nur 1 Std 55 Minuten in Dubai war etwas ambitiös berechnet. Nach 20 Minuten war ich aber schon wieder durch die Security durch und in der riesigen Emirates-Lounge beim käfelen. Auch für den Weiterflug nach Zürich konnte man zeitig einsteigen, diesmal wieder in einen A380 der Emirates und mit feudalem Einzelsitz in der Businessclass. Hier verzichtete ich auf das Morgenessen, ich hatte ja zuvor schon eines bekommen. Stattdessen widmete ich mich den letzten Reiseberichten und Fotos und las dann noch ein wenig. Diesmal flog der Airbus einen ziemlichen Slalom über den persischen Golf, Kuwait, Irak und den Nordsten der Türkei unter Umfliegung der äussersten Ecke von Syrien. Dabei wurde mir schon etwas mulmig, wenn man sich vorstellte, was da unten alles vorging. Kurz vor der Landung wurde dann über dem Bodensee noch eine kleine Schlaufe gedreht, bevor wir, nur 10 Minuten verspätet, von Osten her in Zürich aufsetzen konnten. Nun war noch die grosse Spannung, ob Qantas diesmal den Gepäckverlad im Griff und meine mittlerweile zwei Gepäckstücke rechtzeitig in Dubai an Emirates übergeben hatte. Als ich nach kleinen Verzögerungen bei der Shuttle-Bahn und der Passkontrolle ans Gepäckrollband kam, zogen diese dort aber schon ihre Kreise. Gut, rasch raus, denn es würde noch knapp auf den nächsten InterCity nach Bern reichen. Doch kaum war ich draussen, wurde ich mitten in der Menge angesprochen, mein Vater war zum Flughafen gekommen, um mich abzuholen. Wunderbar, und es reichte uns noch gerade in letzter Minute auf den Zug Richtung Heimat. Vater fuhr dann ab Bern mit seiner Tageskarte noch etwas weiter, während ich die nächste S-Bahn nach Uttigen nahm. Nach 30½ Stunden unterwegs öffnete ich gegen 15:30 zuhause die Wohnungstür und war wieder daheim.

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