Sonntag, 06.05.2018

Splitten in Split

Endlich war wieder sonnig, all die nassen Sachen von gestern Abend waren recht schnell getrocknet. Beim Aufräumen gabs schon eine gewisse Routine, die Handgriffe sassen recht gut und jeder wusste, was zu tun war. Allerdings war beim Gewitter von gestern Abend die Halterung der Markise am Camper beschädigt worden. Das Ausmass des Schadens wurde erst heute bei Tageslicht sichtbar und war etwas schlimmer, als zunächst erwartet. Die Store ist aber noch gut fixiert und somit der Camper betriebssicher bis zu einer eventuellen Reparatur. Bol ist nur über eine Strasse mit vielen Serpentinen erreichbar, die wir nun wieder zurückfuhren und dabei noch letzte Ausblicke auf das Städtchen im Morgenlicht im Bild festhielten. Für den Weg zum nächsten Fähranleger in Supetar wählten wir dann nicht den direkten Weg, sondern die «Panoramastrecke» zu welcher es erst auf der nördlichen Inselseite wieder in weiteren Serpentinen hinunterging. Dann führte die Strasse der Küste entlang in vielen weiteren Kehren an vielen spektakulären Ausblicken aufs Meer vorbei. Auch die Olivenhaine mit ihren vielen Mäuerchen und Steinhäuschen waren das eine oder andere Foto wert. In Supetar reihten wir uns schliesslich in die wartenden Autos für die Fähre nach Split ein. Sie ist viel grösser als diejenige von Makarska und deshalb bestand keine Gefahr, dass wir keinen Platz mehr kriegen könnten. Nach 50 Minuten Überfahrt landeten wir im Hafen von Split, von wo Tinu unseren Camper direkt zur Stadt hinaus zum Campingplatz von Strobec steuerte. Auf dem riesigen aber bestens eingerichteten Camping-Resort stellten wir ihn erst mal mehr oder weniger uneingerichtet hin, denn wenige Minuten später sollte schon ein Bus in die Stadt fahren. Zurück am Hafen erkundeten wir erst mal die Altstadt mit ihren vielen Bauten mit Römischem Einfluss. An einem historischen Platz gönnten wir uns ein Sandwich zwar in einem Restaurant, sassen aber auf Kissen auf einer Treppe mit einem kleinen Holztischchen dazwischen, etwas unbequem. Danach bestiegen wir einen Glockenturm und genossen die Aussicht über die Dächer von Split. Aus der Ferne sah der Hafenbahnhof etwas verwaist aus, also suchten wir mal den vermeintlichen Hauptbahnhof, fanden aber nach einem längeren Fussmarsch in der Hitze lediglich den Vorstadtbahnhof Split Predgrade, wo immerhin einige Wagen des Nachtzugs nach Zagreb abgestellt waren. Schliesslich dämmerte uns, dass der Hafenbahnhof, den wir gesehen hatten, wohl der Hauptbahnhof gewesen wäre… Den Abfahrtsplakaten in Pregrade entnahmen wir, dass nach einiger Wartezeit sogar noch ein Zug nach Split fahren sollte, und so war der Entschluss rasch gefasst, statt in die Stadt zurückzulaufen gleich den Zug zu nehmen. So konnte ich meine HZ-Freikarte immerhin mal einsetzen, und Tinu hatte seinen FIP auch dabei. Der Dieseltriebwagen vom DB-Typ VT612 kam recht pünktlich, die Fahrt ging fast nur durch Tunnel bis an den Hafen und der Zugbegleiter brauchte die ganze Fahrzeit, um meinen Freifahrschein kurz staunend zu begutachten, um anschliessend Tinu kein halbes FIP-Billett ausstellen zu können, so durfte dieser, nach kurzer Bestätigung, dass er wirklich Eisenbahner ist, gratis mitfahren. Erneut in der Altstadt suchten wir in einem Innenhof ein Resraurant fürs Nachtessen, fanden das «Portofino», wo wir herrlich assen und die Kosten anschliessend, wie schon so vieles auf dieser Reise, mit Hilfe der App Splitwise für die Gesamtabrechnung aufteilten. Splitten in Split sozusagen… Mit dem Bus gings später wieder hinaus zum Campground.

Tinus Tagesbericht

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