Dienstag, 09.01.2018

Der kleine WLAN-Schock kam gestern Abend, bzw. schon heute Morgen früh, als ich vor dem Zubettgehen mit dem einzigen Lichtschalter des Zimmers die einzige Lampe des Zimmers ausschalten wollte. Neben dem Lichtschalter hing ein kleiner Zettel mit einer WLAN-Adresse und Passwort. Ich versuchte es noch mit dem Handy und bekam sofort eine blendende Verbindung! Zu spät, ich mochte nicht nochmal alles hervorholen. In allen Infos vom und zum Hotel war erwähnt, dass kein WIFI vorhanden sei, also ging ich davon aus, dass das so sei und suchte gar nicht danach.
Auch fürs Morgenessen war gesorgt, direkt vor meiner Zimmertür war die Verpflegungsecke, nur dumm, dass schon morgens um sechs Uhr dort die ersten Frühaufsteher mit Geschirr klapperten. Für mich gabs aber auch noch eine Schale Cornflakes und ein Kaffee, und um acht Uhr hatte ich gepackt und verliess das Hotel durch die Hintertür gemäss Instruktion von der Reception am Vorabend. Noch rasch tanken, denn heute stand wieder eine längere Fahrt bevor, dann gings ost- bzw. nordostwärts. Ich nahm erneut eine Nebenroute, sie führte durch eine bizarre Landschaft mit Kornfeldern, vielen kleinen Salzseen und abgestorbenen Baumresten. Die teilweise ausgetrockneten Seen schimmerten mit weiss in allen Farben. Hier war wieder mal der Weg das Ziel, ich liebe es, stundenlang durch solche Landschaften zu gondeln, ab und zu zum fotografieren anzuhalten. Ausserdem war meist praktisch kein Verkehr, so dass man auch mal mitten auf der Strasse anhalten konnte. Hauptziel des heutigen Tages war jedoch der Wave Rock in der Nähe von Hyden. Hier sind wir auf unserer ersten Australienreise vor über 30 Jahren auch schon gewesen, doch irgendwie hatte ich im Kopf, dass wir das als Tagestour von Perth aus gemacht haben, aber bei dieser Distanz kann das schlicht nicht möglich sein. Da ich damals maximal etwa zehn Dia-Fotos gemacht hatte (jaa, man war damals von der Anzahl Bilder her noch sehr beschränkt), holte ich jetzt alles nach. Leider hat man am oberen Rand der «Welle» etwas unschöne Steinplatten zur Ableitung von Regenwasser angebracht, aber sonst sah noch alles so aus wie damals. Noch besser gings «Hippos Yawn» in der Nähe, eine Steinformation, die aussieht, wie ein geöffnetes Maul eines Flusspferds. Waren die Steine damals mit unschönen Graffittis übermalen, präsentierten sie sich heute sehr sauber und aufgeräumt. Über Mittag war es sehr heiss geworden, das Thermometer im Auto zeigte über 40 Grad an. Deshalb verzichtete ich auf den grossen Rundgang von etwa 4 km, kletterte nur über die Felswelle hoch, die übrigens durch Erosion in Millionen von Jahren entstanden ist,  genoss den Rundblick und hielt mich anschliessend im Schatten.
Nachdem ich genug gesehen hatte, startete ich gegen 14 Uhr die lange Transferfahrt zurück Richtung Perth. Diesmal habe ich mein Hotel in Fremantle, beim Tradewinds Hotel traf ich dann im zweiten Anlauf kurz nach 18 Uhr ein. Modernes Hotel mit toller Einrichtung, riesiges Zimmer zu einem ähnlichen Preis wie das etwas heruntergekommene Motel von vorgestern in Augusta. Schade, dass ich hier nur eine Nacht bin. Nach dem Einräumen gings noch kurz an den Hafen zum Rekognoszieren für morgen. Denn morgen mache ich eine kleine Bootstour und weitere Vergangenheitsbewältigung. Zum Abschluss des Tages gabs im Hotelrestaurant eine feine Chicken-Platte mit Gemüse und endlich mal ein Glas Wein… einheimischen natürlich!

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