Heute ist in der Slowakei Feiertag, morgen (bei uns zuhause Auffahrt) dafür nicht. Das kam uns fahrplantechnisch zugute, indem wir heute mehrere Züge nutzen konnten, die an Werktagen sonst nicht verkehren würden. Nach einem feinen Zmorge im Hilton nahmen wird für den Weg zum Hauptbahnhof Kosice noch einmal ein Tram, denn unsere 24-Std-Karte vom Vortag war noch gültig. Mit dem Tatran-Express gings in etwa einer halben Stunde nach Margecany. Hier erschien wenige Minuten später ein Dieseltriebwagen, welcher uns dann etwa drei Stunden lang durch die Wälder des Nationalparks Niedere Tatra hinüber ins Tal des Hronec und bis nach Brezno fuhr. An dieser Bergstrecke hat es sogar eine Gleisspirale, die halb in einen Kehrtunnel gelegt ist! In Brezno hatte ich ein etwas komisches Hotel gebucht, das einem Automuseum angegliedert ist aber den Vorteil hat, nahe des Bahnhofs gelegen zu sein. Hier in der Provinz ist die Verständigung an der Hotelreception etwas schwieriger, doch händeringend und mit Hilfe eines Google-Übersetzers erhielten wir dann doch das gebuchte „Superior“-Zimmer, eigentlich eine Zweizimmer-Suite mit recht spartanischer Einrichtung, aber zu einem Preis von unter 100€.
Wir hatten noch etwas Zeit, um angelaufene Dinge zu erledigen, doch kurz nach 16 Uhr begaben wir uns erneut zum Bahnhof, um das zweite Highlight des Tages in Angriff zu nehmen. Mit einem Schienenbus, genannt „Brotbüchse“ fuhren wir hinauf in die Berge und über einen offenen Pass bis nach Tisovec. Beidseits des Passes hat es zwei längere Zahnstangen-Abschnitte im Gleis. Unsere „Brotbüchse“ schaffte diese aber auch ohne Zahnrad, die Zahnstangen werden noch für einen ab und zu verkehrenden historischen Dampfzug verwendet. Wendezeit in Tisovec war nur vier Minuten, und entgegen unserer Erwartung mussten wir sogar noch in ein anderes gleichartiges Fahrzeug umsteigen. Kurz nach der Abfahrt öffnete uns der Zugbegleiter den hinteren Führerstand, so dass wir die spektakuläre Strecke über die zwei Zahnstangenabschnitte und mehrere Viadukte von dort aus geniessen konnten. Vielen Dank dafür, liebe Kollegen von der ZSSK!
Zurück in Brezno mussten wir nicht lange mach einem Restaurant fürs Znacht suchen, das einzige in der Nähe befindet sich hier im Haus, hatte aber nur bis 20.00 offen. Den rest des Abends verbrachten wir mit der Planung des morgigen Tages, wo es zu den Waldbahnen rund um Cierny Balog gehen soll.
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