Heute startet, alles eingerechnet, unsere bereits 20. Auffahrtsreise. Unser Ziel sind diesmal die südlichen Seealpen sowie Korsika als Höhepunkt. Ich brauche erst gegen Mittag zu starten, doch schon beim Aussteigen in Bern bemerke ich den ersten Verlust: Meine neue Sonnenbrille ist wohl zuhause im Auto zurückgeblieben, dies ist angesichts unseres sonnigen Ziels und des entsprechenden Wetterberichts doch ein ziemlicher Tiefschlag! Tinu treffe ich oben auf der Welle, wo wir nebenan erst mal Reiseproviant holen. Das Zmittag gibts aber schon mal artgerecht im Speisewagen zwischen Bern und Genf. Dort wechseln wir auf einen TER-Zug der SNCF, der uns bis Chambéry-Challes-les-Eaux (heisst wirklich so…) bringt. Ich habe unseren ganzen Fahrplänen immer wieder genügend Puffer eingefügt, um allfällige Verspätungen abzufedern.

Man beachte, trotz der vielen Worte sind auf der FIA „nur“ vier Zwischenbahnhöfe aufgeführt!
So haben wir nun in Chambéry einen längeren Aufenthalt von fast einer Stunde, den wir für ein erstes Bier in einem Bistro ausserhalb des Bahnhofs nutzen. Die Mont Cenis-Linie ist nach einer längeren Erdrutsch-bedingten Sperre erst seit ein paar Wochen wieder durchgehend befahrbar, was uns jetzt zugute kommt, haben wir doch diese Strecke schon einige Jahre nicht mehr befahren. Ein TGV ankommend direkt aus Paris bringt uns von Frankreich durch den 13,658 km langen Tunnel du Fréjus auf die Italienische Seite und bis Turin, unseren ersten Etappenort. Erst müssen wir aber noch zurückgelassenes Material von unseren reservierten Sitzen entfernen, dessen Besitzerin wenig später erstaunt aber wenigstens einsichtig aus dem Barwagen zurückkehrt und sich umplatziert. In Turin gehts vom Bahnhof Porta Susa, wo wir planmässig ankommen, mit einer kurzen U-Bahn-Fahrt noch bis zum Bahnhof Porta Nuova, wo wir uns um die Ecke im Hotel Concord einquartieren. Der zweite Verlust des Tages ist dann mein altes ausgeleiertes und verschwitztes Basecap, es bleibt aus unerfindlichen Gründen wohl beim Umräumen im TGV zurück; nicht schlimm, ausser dass es eine „Spezialanfertigung“ war, aber eben verschwitzt und schmierig, kein grosser Materialverlust. Nicht weit weg vom Hotel finden wir ein angenehmes Strassenbeizli, wo wir bei einem feinen Znacht den ersten Reisetag beschliessen.