Samstag, 30.12.17

Bevor es um 10 Uhr in der Perth-Arena mit der ersten Partie des Hopman-Cups losging, schaute ich mir noch kurz die nähere Umgebung des Hotels an und gönnte mir bei dieser Gelegenheit in einem Café noch ein leichtes Zmorge. Der Hopman-Cup, die inoffizielle Mixed-WM, der dieses Jahr das 30. Jubiläum feiert, ist kein WTA/ATP-Turnier sondern ein ITF-Einladungsturnier, wo man keine Punkte sammeln kann. Die Länderteams bestehen aus je einer Spielerin und einem Spieler, gespielt werden pro Begegnung je ein Damen- und Herreneinzel sowie ein Mixed mit speziellen Regeln genannt fast4, ich komme darauf zurück. So ist das Turnier bei den Spielerinnen und Spielern dennoch beliebt, als Vorbereitung auf die Australian Open. Immerhin hat man hier mindestens drei Einzel fix und geht nicht die Gefahr ein, in der ersten Runde bereits auszuscheiden. Die erste Überraschung gabs schon am Eingang, meine Kamera wurde bei der Taschenkontrolle konfisziert, da das Objektiv zu gross sei und nur solche mit Brennweite bis max. 200 zugelassen seinen, meines hat 300. So musste ich die Kamera am Fundbüro zur Zwischenlagerung abgeben. Meine kleinere Kamera hat zum Glück niemand bemerkt, die hat glaubs auch ein grosses Zoom und einen gängigen Sportlermodus, so dass ich auch damit leben konnte. Bei den Day-Sessions herrscht jeweils «General Admission», das heisst, man kann sich seinen Sitzplatz selber aussuchen und auch mal wechseln. In der ersten Begegnung traf Russland auf USA, beides Gruppengegner unseres Schweizer Teams. Die Einzel werden normal mit zwei Gewinnsätzen gespielt, sie gingen an USA, Russland siegte dafür im Mixed, das mit den neu entwickelten fast4-Regeln gespielt wird: Den Satz gewinnt, wer zuerst 4 Punkte macht, nach Deuce gibts einen Entscheidungspunkt und bei 3:3 ein Tiebreak bis 5 Punkte. Ausserdem wird bei Aufschlag-Netzberührung weitergespielt und es gibt weitere kleinere Änderungen, an die sich auch die Spieler zuerst gewöhnen müssen. Alles in allem ist dieses System doch recht unterhaltsam, ein Satz kann aber auch sehr schnell zu Ende sein…
RUS – USA  1:2

Das Hotel Ibis befindet sich für mich sehr günstig gelegen, keine zehn Minuten zu Fuss von der Perth Arena entfernt, andrerseits am Rande der innerstädtischen Fussgängerzone mit vielen Läden und Cafés/Restaurants. So gings nach der ersten Partie kurz zurück ins Zimmer zum Weiterschlafen, irgendwie hatte ich den Jetlag noch nicht ganz überwunden.

Nach 17 Uhr gings dann zurück in die Arena, diesmal hatte ich nur noch die kleine Kamera dabei und wurde ungehindert reingelassen. Konfisziert werden bei der Taschenkontrolle übrigens auch jegliche Getränke und Lebensmittel, man will lieber in der Halle an den Ständen die eigene teils überteuerte Ware verkaufen, kein so guter Zug… Ich habe mir eine Turnier-Dauerkarte geleistet, weil damals beim Kauf noch nicht feststand, wer wann spielen würde. Für die Abend-Spiele konnte man im Vorverkauf jeweils einen gewünschten Sitzplatz aussuchen.

Heute traf das Schweizer Team mit Belinda Bencic/Roger Federer auf Japan, welchem man keine Chance liess und sie 3:0 besiegte, bravo! Die Halle war fast voll und man hat vielen Zuschauern Schweizerfähnli verteilt, die Japanischen Farben waren etwas weniger zahlreich, aber auch so, einfach ein rot-weisses Fahnenmeer, und die Begeisterung bei den Aussies für Roger war riesig.
SUI – JPN  3:0

Auch wenn nur zwei Einzel und ein verkürztes Doppel gespielt werden, dauert so einen Begegnung doch um die fünf Stunden. So war ich gegen 23 Uhr wieder im Hotel, bereit zum Weiterschlafen…

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Ich weiss, Ihr wartet schon lange auf meine Berichte von unterwegs, ich bin damit im Verzug. Doch zuerst musste noch andere „Büroarbeit“ erledigt werden und die Weiterreise von nächster Woche im Detail organisiert werden. Dies ist nun praktisch erledigt, jetzt folgen meine Erlebnisse und Eindrücke. Kleine Warnung am Rande: Diese Reise ist etwas Tennis-lastig, das war mir bewusst und das wollte ich auch so.

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Freitag, 29.12.2017

21:00 in Perth (14:00 in der Heimat)

Ziemlich genau 26 Stunden von Tür zu Tür hat meine Reise gedauert. Gestartet bin ich am Donnerstag Vormittag um zehn nach zehn, als ich von zuhause Richtung Bahnhof abmarschierte. In Bern gesellten sich dann noch mein Schwager Ralph und meine Nichte Sharleen dazu, endlich werde ich mal von jemandem an den Flughafen begleitet! Dort trafen wir kurz nach Mittag ein. Da ich mir Business Class geleistet habe, dauerte das Anstehen nicht lange, bis ich meinen Koffer abgeben konnte. Anschliessend reichte es noch für einen Abschiedstrunk in der Bye-Bye-Bar, danke Sharleen und Ralph, dass Ihr mich begleitet habt!
Von nun an gehts allein weiter, mit der Shuttle-Bahn fahre ich zum Dock E hinaus, wo man schon bald in den Flieger einsteigen kann. Ich mache es mir in meinem „Abteil“ gemütlich, kaum habe ich mich einigermassen eingerichtet, wird auch schon ein Glas Champagner serviert. Pünktlich wird der A380 abgedockt und zurück gestossen, allerdings nur bis zur Enteisungsmaschine. Nun wird eine rote Brühe über die Flügel gespritzt (erlebe ich das erste mal), und zwar so intensiv, dass auch die Fenster zugespritzt werden. Für den Start sehe ich also schon mal nicht viel. Statt über die Stadt Zürich geht es übrigens gegen Bülach zu und mit einer engen Rechtskurve dann Richtung Osten. Mit zunehmender Geschwindigkeit werden die Fenster sauberer, nun sind wir schon über den Wolken an der Sonne! Der Flugkapitän ist erstaunlicherweise ein Schweizer, noch mehr beeindruckt mich die Durchsage, dass die 17 Flugbegleiter/innen an Bord 22 Sprachen sprechen würden. Auch das Essen schmeckt vorzüglich, draussen wird es schon bald dunkel. Über Konfliktherde dieser Welt wie Türkei/Kurdistan oder Iran fliegen wir Richtung Dubai, ohne zu merken, was sich da unten alles abspielt… Zum Schluss gehts quer über den Persischen Golf, wo man gespenstisch die Gasfackeln der vielen Ölquellen/Bohrtürme brennen sieht, hinein in das riesige Lichtermeer von Dubai, wo wir noch eine halbe Stunde vorzeitig ankommen.

Nun habe ich also fast dreieinhalb Stunden Zeit bis zu meinem Weiterflug. Hunger habe ich nicht viel nach diesem feinen Essen im Flieger, also schaue ich mir erst mal an, was es so alles im Duty Free-Angebot gibt. Danach suche ich die Lounge auf, welche man fast nicht findet, so gross ist sie, sie erstreckt sich nämlich in einem oberen Stockwerk über der gesamten Duty Free-Zone, mit direkten Zugängen zu allen Gates, riesig. Ich gönne mir trotzdem einen Snack und versuche, mich für einen ersten Zwischenbericht einzuloggen, was aber misslingt, das WLAN hier ist sehr, sehr, seehr langsam/träge, was ich jetzt nicht erwartet hätte. Also lese ich halt ein wenig, denn viel gibts sonst nicht zu sehen mitten in der Nacht in diesem sonst ultramodernen Terminalgebäude. Eine halbe Stunde vor der Abflugzeit kann man dann einsteigen, in den Flieger nach Perth. Und man wäre auch pünktlich um 2:55 abflugbereit, doch wegen „Airport Instructions“ verbleiben wir für den Moment am Dock. Erst drei Viertelstunden später werden wir endlich losgelassen und heben genau eine Stunde verspätet für den ca. zehnstündigen Flug ab, nicht ohne noch eine Ehrenrunde über/um Dubai und den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, zu drehen! Grandioser Ausblick! Nach dem Morgenessen wird geschlafen, ich erwache erst wieder zum Mittagessen und als es draussen schon wieder hell ist. Nun wird auch klar, warum wir zurückgehalten wurden. Mit über 1050 km/h und etwa 110 km/h Rückenwind düsen wir Richtung Perth, wo wir dann auch praktisch rechtzeitig ankommen, sonst wären wir ja zu früh dort gewesen… Mit elektronischem Pass und vorbereiteter Immigraton-Card geht die Einreise recht zügig voran, und nachdem ich das Gepäck behändigt habe, werde ich auch nicht noch gross mit Fragen über Aufenthalte in der Landwirtschaft oder Drogenbesitz belästigt sondern direkt zum Ausgang geleitet. Nachteil, es gibt keinen Stempel mehr in den Pass, schade. Mit dem Airport-Bus gehts dann in die Innenstadt von Perth, angenehm warm ist es hier, noch paar hundert Meter zu Fuss, und um 19:15 stehe ich in der Lobby des Hotel Ibis, bekomme ein ansprechendes Zimmer im sechsten Stock und stehe erst mal unter die Dusche…..

Reiseplan „Tennisferien“ Australien

Australien 2017-2018 – das Programm

Donnerstag, 28.12.2017
14.35-23.45            EK 088            ZRH-DXB
Umsteigen in Dubai

Freitag, 29.12.2017
02.55-17.45            EK 420            DXB-PER

Zeitunterschied CH->Perth:  + 7 Std!

Freitag, 29.12.2017 bis Sonntag, 07.01.2018

Aufenthalt in Perth und Umgebung

Hotel Ibis, Perth
334 Murray Street
Perth, WA, 6000
Australia

Tennis Hopman-Cup

Spiele des Schweizer Teams (Bencic/Federer):
Sa, 30.12.   17.30    JPN-SUI
Di, 02.01.    17.30    RUS-SUI
Do, 04.01.   17.30    SUI-USA
Sa, 06.01.   16.00    Finale der Gruppensieger

Sonntag, 07.01. bis Montag 15.01.2018
Rundreise mit Mietwagen Western Australia (Details siehe weiter oben)

Montag, 15.01.2018
10.00-16.35            QF 772            PER-MEL

Zeitunterschied CH->Melbourne:  + 10 Std!!

Montag, 15.01. bis Donnerstag 18.01.2018

Aufenthalt in Melbourne

Atlantis Hotel
300 Spencer Street
Melbourne, VIC, 3000
Australia

Tennis Australian Open

16.01.  10.00 Day Session / 17.00 Night Session (1. Runde)
17.01.  10.00 Day Session / 17.00 Night Session (2. Runde)

Donnerstag, 18.01.2018
23.25-06.30/19.       QF 9/EK 5009  MEL-DXB
Umsteigen in Dubai

Freitag, 19.01.2018
08.25-12.25            EK 087            DXB-ZRH

Willkommen auf meinem neuen Blog

Meine lieben Blog-Leser

Diese Seite wird in Zukunft die neue Heimat meiner Reiseberichte sein. Natürlich ist sie im Moment noch eine kleinere Grossbaustelle, als erstes werden demnächst die Tagesbe-richte meiner aktuellsten Reise nach Australien transferiert, später dann alle weiteren aus früheren Jahren. Deshalb bitte ich noch um etwas Geduld.

Die Berichte werden üblicherweise chronologisch von unten nach oben gereiht, das heisst, der aktuellste Beitrag ist zuoberst auf der Seite.

Woody