Heute hiess es Abschied nehmen vom Ibis-Hotel in Perth. Erst gönnte ich mir aber noch ein Frühstück vom Buffet, dann noch alles zusammengepackt und schliesslich ausgecheckt. Um neun Uhr stand ich dann ein paar Blocks weiter am Schalter der Budget Autovermietung und konnte kurz darauf meinen reservierten Intermediate SUV, ein Mitsubishi ASX übernehmen. Nun war es etwas schwierig, in einem düsteren Parkdeck ein schwarzes Auto auf etwaige Schäden zu inspizieren, aber es schien alles in Ordnung. Dann machte ich mich noch mit dem Auto vertraut, fand nach einigem Suchen auch den Hebel für den Tankdeckel. Nun ging es auf die Strasse, natürlich auf links. Die Auffahrt zur Freeway fand ich immerhin problemlos, ich fuhr einige Kilometer südwärts, dann mal hinaus zum Kwinana Strand, um den Wagen noch bei Tageslicht in Augenschein zu nehmen. Auf der Küstenstrasse ging es weiter Richtung Busselton und Dunsborough, Ziel war der Leuchtturm des Cape Naturaliste am südwestlichsten Zipfel Westaustraliens. Hier machte ich einen ersten Zwischenhalt, ging erst mal zum Turm hoch, wo es aber heftig windete und gönnte mir dann im Leuchtturm-Café einen Cappuchino und ein Stück leckeren Rhabarber-/Apfelkuchen. Für die Weiterfahrt nach Augusta wählte ich die Touristikroute, welche durch die Weinregion von Margaret River führt. Endlose Eukalyptus-Alleen, und beidseitig davon breiteten sich die Rebbaugebiete (weil es ziemlich flach ist, kann man hier nicht gut von Rebbergen sprechen) der zahlreichen Winerys aus. Alle versuchen, mit möglichst pompösen Eingangspforten die Gäste in ihre Weinkeller zu locken. Ein paar der wohlklingenden Namen findet man auch in den Gestellen der Weinhandlungen in unserer Heimat, z.B. Juniper oder Black Hawk. Überall Degustationen und offene Keller, aber für mich als Alleinfahrer war das leider tabu. Gegen halb Sechs erreichte ich Augusta, ein Nest am untersten südwestlichsten Zipfel von Western Australia. Erst bezog ich mein Zimmer im Georgiana Molloy Motel, geführt von einem schrulligen älteren Herrn, der etwas zerstreut wirkte und dessen australischen Akzent ich fast nicht verstand. Dann gabs ein paar Kilometer weiter draussen auf einem anderen Kap auch hier noch einen Leuchtturm zu besichtigen, derjenige vom Cape Leuwin. Der hatte aber schon geschlossen, es reichte aber für ein paar Fotos im Abendlicht von ausserhalb dem Zaun. In der Nähe findet man noch ein skurriles versteinertes Wasserrad, das irgendwie überhaupt nicht dorthin passt, es hatte aber im letzten Jahrhundert tatsächlich eine Zeit lang eine tragende Rolle zur Wasserversorgung beim Bau des Leuchtturms. Zurück im Ort suchte ich was Passendes fürs Nachtessen, endlich wieder mal ein «normaler» Abend, ohne Tennis zum Znacht oder Znacht beim Tennis. Die einzige richtige Beiz in town, Jimmys Grill, war praktisch voll, doch ich fand etwas weiter eine Multikulti-Beiz mit Pizza, Indisch und lokalem Fish and Chips. Also gönnte ich mir letzteres, zu spät gemerkt, dass ich ja schon gestern in der Arena eine grosse Tüte Chips zusammen mit Lamb Pockets bekommen hatte, doch der Fisch war exzellent. Leider ist das WLAN im Motel sehr schlecht, das Handy hat ab und zu Verbindung, der Laptop schaffts aber gar nicht, deshalb muss ich diesen Bericht mal offline schreiben, er wird später veröffentlicht. Morgen, noch weiter in der Pampa draussen, wird’s wahrscheinlich ähnlich aussehen.
Sonntag, 07.01.2018
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