Sonntag, 14.01.2018

Gestern hatte ich noch in einer Ecke des Motels einen Autowaschplatz entdeckt und dachte mir, ich könnte dann heute Morgen das Auto mal von Wüstenstaub, Meeressalz und Mövenschiss befreien. In der Nacht hatte es aber unbemerkt geregnet, so dass ein Teil der Arbeit schon getan war. Im selben Restaurant wie gestern Abend das Nachtessen, gabs heute das Zmorgebuffet. Dann packte ich rasch fertig und führte die Wagenwäsche noch zu Ende, jetzt sah der Mitsubishi zumindest von aussen wieder einigermassen aus, für drinnen bräuchte ich einen Staubsauger. Mit einer kleinen Rundtour durch Geraldton gings los, erst zu einem Leuchtturm und durchs Hafengebiet, zuletzt noch zum Denkmal für die HMAS Sydney, ein auf der Höhe der Shark Bay versunkenes Kriegsschiff. Von hier oben hatte man auch eine gute Rundsicht übers Städtchen. Auf dem heutigen Plan standen nun noch die Pinnacles, der Yanchep Nationalpark und/oder der Caversham Wildlifepark. Mein erstes Ziel war der Nambung Nationalpark mit seiner Wüste aus Tausenden von Steinsäulen, auch Pinnacles genannt. Nachdem es bei Abfahrt in Geraldton wieder trocken war, kam unterwegs der Regen immer stärker, auch bei Ankunft im Nationalpark regnete es stürmisch. So kam erstmals doch noch die neue Regenjacke zum Einsatz und ich hielt mich vorerst im Visitors Center am Schärme. Zur Auswahl standen ein 1,5 Kilometer langer Rundweg zu Fuss oder eine Schlaufe von 4,5 km Gravelroad mit dem Auto. Nach meinen gestrigen Hitzeeskapaden verzichtete ich heute auf nasse Fussmärsche und fuhr mit dem Auto durch die einmalige Landschaft. Kaum war ich losgefahren, hörte der Regen nämlich auf, und man konnte jetzt auch an den diversen Ausstellplätzen der einspurigen Piste anhalten und trockene Fotos machen. Auch Emus und Kängurus bevölkerten diese einmalige Szenerie. Der Regen hatte einen weiteren Vorteil, es staubte überhaupt nicht und so blieb auch mein frisch gewaschenes Mietauto einigermassen sauber, vorläufig… Und die Pinnacles machten auch bei bewölktem Himmel gute Figur. Kurz bevor ich die Schlaufe beendet hatte, begann es wieder stärker zu regnen, doch das meiste hatte ich bereits gesehen und so konnte ich weiterfahren. Emus und Kängurus waren mir nun zur Genüge begegnet, jedoch noch keine Koalas. Für die gibt es im Yanchep Nationalpark, der ebenfalls an meinem Weg nach Perth lag, einen eigenen «Koala-Trail». Bis dorthin musste ich aber noch durch einige Regenfronten fahren, mein Auto war jetzt definitiv sauber. Auch für den Yanchep-Park erwischte ich ein einigermassen trockenes Wetterfenster. Ausserdem galt hier der Tagespass des Nambung-Parks ebenfalls, so dass ich heute zwei Nationalparks zu Preis von einem hatte, während ich ja gestern für den einen Park etwas zuviel gezahlt hatte. Hier werden die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum auf Eukalyptusbäumen gehalten und man kann durch die Bäume schlendern und sie von unten beobachten. Man muss schon gut schauen, dass man sie erkennt, bei meinem ersten «Durchgang» entdeckte ich nur zwei Koalas, später, wenn man ein wenig das Auge dafür hatte, sassen plötzlich fast auf jedem Baum mindestens ein Koala. Im Caversham-Park wäre man den Viechern wahrscheinlich etwas näher gekommen, dafür werden sie hier in ihrer natürlichen Umgebung gehalten. Caversham hatte eh schon geschlossen, bis ich dort war. Nicht weiter schlimm, denn der Park liegt nur wenige Kilometer vom Airport und meiner letzten Unterkunft hier in Perth entfernt. Hotel Ibis Budget ist wirklich Budget, kein Lift, und auch sonst einfachster und billigster Komfort, aber für die letzte Nacht hier tut es das, dafür bin ich super nahe in vier Minuten beim Airport und muss mich morgen früh nicht noch durch den Verkehr kämpfen. Erst mal das Auto ausgeräumt und alles im Zimmer zum Umpacken ausgebreitet. Dann hatte ich Hunger und fand in der Nähe eine Pastabude, wo es leckere Penne Carbonara mit Salat gab. Danach gings noch zum Volltanken und schliesslich zurück ins Hotel, wo jetzt Gepäckoptimierung für den morgigen Flug angesagt ist. Dieser liess sich nicht so einfach und günstig in meinen «Businessplan» einfügen und so fliege ich halt Economy nach Melbourne, habe aber deshalb natürlich weniger Kilo Freigepäck zugut, drum muss ich jetzt etwas umtischen.