Freitag, 05.01.2018

Housekeeping war heute recht früh dran und weckte mich bereits um halb Neun, da war ich noch am Schlummern. Zum Schluss blieb ich fast zu lange liegen (das hört dann ab Sonntag auf) und verpasste so das Damen-Einzel der Mittagspartie Belgien gegen Kanada, denn vorher musste natürlich noch ein Zmorge sein. Als ich in der Perth-Arena ankam, war schon das Herren-Einzel im Gange, Goffin schlug Pospisil locker in zwei Sätzen. Zuvor hatte auch Elise Mertens gegen Eugenie Bouchard gewonnen, wobei sich Bouchard offenbar verletzt hatte und deshalb auf das Mixed verzichtete. Somit kam einmal mehr «local girl» Maddison Inglis zum Einsatz, diesmal für Kanada. Man verlor aber auch das Mixed, so dass auch Belgien ein Kandidat für die Finalteilnahme blieb.
BEL – CAN  3 : 0

Am Abend dann der Showdown zwischen Deutschland und Australien, gewinnt Deutschland, sind sie im Finale, gewinnt Australien, muss gerechnet werden. Angelique Kerber setzte mit einem lockeren 6:1 6:2-Sieg gegen Gavrilova klare Zeichen, doch Alexander Zverev hatte anschliessend gegen den unbekannten Aussie Kokkinakis unerwartet erheblich Mühe und verlor schliesslich in drei langen und Kräfte zehrenden Sätzen. So musste das Mixed entscheiden, welches die Deutschen dann auf den letzten Drücker im dritten Satz doch noch gewannen. Deutschland ist also morgen im Finale gegen unsere Schweizer. Mein Wunschgegner wäre Australien gewesen, da hätte sich dann gezeigt, wie viele richtige Schweizer Fans überhaupt da sind. Gut, dafür haben wir nun die Aussies morgen grösstenteils auf unserer Seite. Unser Team hatte heute Pause, die Deutschen standen dafür lange auf dem Platz, was hoffen lässt, und Zverev ist etwas geknickt nach seinen beiden verlorenen Partien gegen Goffin  und Kokkinakis.
GER – AUS  2 : 1

Donnerstag, 04.01.2018

Finaleinzug geschafft! Doch der Reihe nach: Am Mittag spielten zuerst Russland gegen Japan. Naomi Osaka war wieder genesen und schlug zu aller Überraschung die Russin Anastasia Pavlyuchenkova in drei Sätzen. Das Herreneinzel gewann dann Russland, somit musste das Mixed entscheiden. Russia holte sich souverän mit 4:1/4:0 den Sieg und ist Minimum Gruppendritter.
RUS – JPN  2 : 1

Am Abend dann der Showdown um den Gruppensieg und Finaleinzug zwischen USA und der Schweiz. Gespannt war man, ob sich Jack Sock von der Verletzung im Japan-Spiel erholt hat. Er stand tatsächlich frisch und munter auf dem Platz und liess sich nichts anmerken. Somit war er auch der erwartet harte Gegner für Roger Federer, der den ersten Satz nur knapp im Tiebreak gewann. Auch der zweite Satz harzte, doch schliesslich siegte Roger hier mit 7:5, die Grundlage für den Gruppensieg war gelegt. Nun musste sich Belinda Bencic gegen CoCo Vandeweghe bewähren. Ich traute ihr ehrlich gesagt noch nicht so viel zu, CoCo ist immerhin Nr. 10 der Weltrangliste. Doch ich wurde Lügen gestraft. Belinda musste zwar im ersten Satz auch unnötigerweise ins Tiebreak, erspielte aber auch mit ihrem zweiten Aufschlag viele Punkte, indem sie die Schwächen ihrer Gegenerin souverän ausspielte. Somit war der Finaleinzug am Samstag schon nach der zweiten Partie geschafft. Das bedeutungslose Mixed wurde somit zur grossen Federer-Bencic-Sock-Vandeweghe-Show. Die Zuschauer hatten ihre helle Freude an den Kapriolen der SpielerInnen auf dem Feld, am meisten Spass machte das ganze aber wohl ihnen selber.
SUI – USA  3 : 0

Muss ich noch erwähnen, dass man auch heute wieder einen neuen Zuschauerrekord in der Perth-Arena gefeiert hat??

Ich hätte die Turnier-Dauerkarte auch ohne Final etwas billiger kaufen können, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, das könnte was werden. Und siehe da, nun habe ich ein Ticket für das Final mit Schweizer Beteiligung, ein tolles Geburtstagsgeschenk habe ich mir da selber gemacht!

Mittwoch, 03.01.2018

Dank meiner Turnier-Dauerkarte kann ich es mir leisten, auch mal eine Session auszulassen. Dies war heute der Fall, Deutschland-Kanada (3:0) interessierte mich nicht dermassen. Stattdessen ging ich nach dem bereits obligaten Breakfast in einem der umliegenden Cafés zum Bahnhof, der auch nur um die Ecke liegt, und löste mir eine Tageskarte für die S-Bahn Perth. Mit der Fremantle-Line fuhr ich zuerst ans Meer, eben nach Fremantle, der vorgelagerten Hafenstadt. Hier machte ich einen kleinen Rundgang durch die Altstadt mit ihren kolonialen Bauten, gönnte mir zum Zmittag ein feines Tuna-Sandwich aus dem Subway und fuhr dann zurück nach Perth. Ich konnte gleich im Zug sitzen bleiben, der nun auf die Midland-Linie wechselte. Ich fuhr bis Ashfield, wo sich das West-Australische Eisenbahnmuseum befindet. Hier waren wir vor über 30 Jahren auf meiner ersten Australienreise schon mal. Damals war das Museum im Aufbau, und alle Fahrzeuge standen ungeschützt draussen. Inzwischen hat ein grosser Teil der Exponate zumindest ein Dach über dem Kopf erhalten. Zudem sind weitere Nebengebäude entstanden, unter anderem für ein Museum mit Eisenbahngegenständen und -fotos sowie eine Halle für eine grosse Klub-Modellbahnanlage, welche jedoch nur vom Eingang aus zu besichtigen ist. Nach dem Museumsbesuch bei brütender Hitze fuhr ich mit der nächsten (klimatisierten) S-Bahn noch bis zur Endstation Midland, übersprang einen Zug, um ein paar Fotos zu machen, denn hier treffen Schmal- und Normalspurgleise über mehrere Dutzend Kilometer aufeinander. Leider kam aber kein Normalspurzug. Also gings mit der (Schmalspur-)S-Bahn wieder zurück in die City.

Bevor es wieder Tennis gab, wollte ich im schon erwähnten Hamburger-Laden noch eine weitere Kreation testen, auch diese schmeckte. So kam ich etwas spät in die Arena, das Damen-Einzel war aber noch im dritten Satz. Und heute war auch offensichtlich, dass das Schweizer Team mehr Zuschauer anzieht, als wenn die Australier spielen. Die Arena war zwar auch voll, aber gestern hatte es definitiv mehr Leute! Zudem verlor das einheimische Team gegen Belgien mit 0:3 und hat damit nur noch theoretische Chancen auf einen Finaleinzug.
BEL – AUS  3 : 0

Dienstag, 02.01.2018

Der Tag der Ersatzspieler. Heute war das zweite Gruppenspiel des Schweizer Teams angesagt, auch gegen Russland durfte man in der Abend-Session spielen. Zunächst traf aber die USA auf Japan und das Damen-Einzel begann überraschenderweise mit einer Australierin, die für Japan spielte. Weil die japanische Stammspielerin Naomi Osaka erkrankt war, sprang die junge Einheimische Maddison Inglis ein. Sie war erst zwei Stunden vor dem Match informiert worden, schlug sich aber recht wacker gegen CoCo Vandeweghe. Im nachfolgenden Herren-Einzel musste der Amerikaner Jack Sock zu Beginn des zweiten Satzes wegen Hüftproblemen aufgeben. Im abschliessenden Mixed spielte für ihn zur Begeisterung der Einheimischen der frühere Australische Tennisheld Pat Cash, mittlerweile auch schon über 50 jährig. Somit spielten im Mixed auf der Seite von Japan Yuichi Sugita und Maddison Inglis (AUS) und für USA CoCo Vandeweghe und Pat Cash (AUS). Cash ist zufällig (oder nicht?) auch noch der gegenwärtige Coach von CoCo. Das sehr unterhaltsame Mixed wurde allerdings dann nicht zur Wertung gezählt.               USA -JPN  2 : 1

Zwischen den Sessions war ich zurück im Hotel und feilte weiter an meinem Reiseplan von nächster Woche.

Normalerweise wird eine Session/Begegnung mit dem Damen-Einzel begonnen, nur wenn die Schweizer spielen, fängt man mit dem Herren-Doppel und Roger Federer an, soe war es auch heute gegen Russland, warum wohl? Ich hatte einen guten aber recht engen Platz, mit bester Sicht aufs Spielfeld. Roger legte gegen den jungen Russen Karen Khachanov sofort los und gewann den ersten Satz 6:3, im zweiten hatte er etwas mehr Mühe, siegte aber schliesslich mit 10:8 im Tiebreak, was uns Zuschauer etliche Nerven kostete. Sie wurden weiter strapaziert, als Belinda Bencic gegen Anastasia Palvlyuchenkova nach guten aber verpassten Chancen noch in einen dritten Satz musste, den si schliesslich doch noch 6:3 gewann. Auch hier war das Mixed nach den beiden Einzel-Siegen nur noch Showtime, aber darauf haben alle Zuschauer ja gewartet, die meisten der Rekord-Kulisse sind denn auch bis zum Schluss geblieben!
SUI – RUS  3 : 0

Montag, 01.01.2018

Ich schlief durch bis fast um 16 Uhr, das hatte ich noch gebraucht, nun ist der Jetlag überwunden, und weiter gehts wieder mit Tennis. Wegen Neujahr war heute nur eine Night-Session auf dem Programm. Deutschland (Kerber/ Zverev) spielte gegen Belgien (Mertens/Goffin) und gewann nach spannenden Spielen mit 2:1. Eines dieser beiden Teams wird wohl dann im Final stehen.
GER – BEL  2:1

Nach der ersten Runde der Gruppenspiele haben alle Gewinner ausser die Schweiz «nur» 2:1 gewonnen. Unser Team hat als einziges 3:0 gewonnen und sich somit einen ersten kleinen Vorteil erarbeitet.

Nach dem Tennis arbeitete ich spätabends noch an der Planung/Buchung meiner Weiterreise in der nächsten Woche und plötzlich war schon fast wieder 3 Uhr…

Sonntag, 31.12.2017

Auch heute gabs vor dem Tennis ein Zmorge, diesmal in einem andern Café, die Auswahl ist gross…

Es gab heute wegen Silvester (hier NYeve genannt) nur eine Day-Session, Australia gegen Kanada, die Halle war fast so voll wie gestern, aber eben nur fast. Immerhin gewann das Australische Team, was die Einheimischen noch rasender machte!
AUS – CAN  2:1

Am Nami machte ich eine kleine Erkundungstour an den Swan River runter, um einen passenden Aussichtsplatz für die Feuerwerke am Abend zu suchen. Unten am Hafen und der Bayfront war schon am späten Nachmittag Rambazamba und Partystimmung, aber ich fand nichts Schlaues. Also ging ich weiter entlang der Bay und dann hoch in den Kings Park/Botanischer Garten. Hier hatten sich um sechs Uhr schon Hunderte Leute zum Picknick versammelt und ich fand, hierhin komme auch ich wieder. Erst gings aber zurück ins Hotel und später noch zum Znacht in eine Burgerbude, Grill’d Healthy Burgers, die ihre Burger Best in Town nennt. Mein Wild Wild West-Burger wirklich sehr lecker, man kann sogar aus verschiedenen Broten (auch dunkle) wählen. Gegen 23 Uhr steige ich wieder in den Kings Park hoch, wo es nun Tausende Leute hat, die besten Plätze belegt, doch ich finde für mich noch einen Standort mit gutem Überblick. Um Mitternacht wird runtergezählt,

Welcome 2018!!

dann gibt es Feuerwerke rund um die Stadt, eines prachtvoller als das andere. Die Tennisteams feiern übrigens bei einem Ball im Crown-Casino, von dort wird auch das grösste Feuerwerk gezündet. Zuprosten geht leider praktisch nur ohne Alkohol, denn an den Imbissständen oben im Park wird nichts dergleichen verkauft, weil auch sonst Alkohol nur in speziellen Läden gekauft werden kann. Über die Gasse wird z.B. Bier nur offen verkauft und ist somit schwierig zu transportieren, aber ich finde, bei solchen Anlässen sollte man kleine Ausnahmen machen dürfen. Oben im Park ist nach der ersten halben Stunde des neuen Jahres der Spuk schon fast wieder vorbei, alle fahren nach Hause zum Weiterfeiern, ich gehe zu Fuss die 15 Minuten zurück ins Hotel, hier ist alles so nah beieinander.